Paul
"Persönlicher Assistent für unterstütztes Leben"
Die Schnittstelle zwischen der Technik und dem Menschen bei unserem AAL-System ist ein elektronischer Assistent mit dem Namen PAUL. Er ermöglicht den Benutzern einen unkomplizierten Zugriff auf die vielfältigen Funktionen aus den Bereichen Gesundheit, Sicherheit, Komfort und Kommunikation. Mittels eines Touchscreens können direkt alle Funktionen einfach und bequem aufgerufen werden. Es sind keinerlei Vorkenntnisse für die Bedienung erforderlich. Die Menüführung ist sehr intuitiv und kann spielerisch erlernt werden.
Abbildung: Bedienoberfläche von PAUL
PAUL bietet seinen Nutzern eine Vielzahl von Funktionen und Möglichkeiten:
- Erhöhung des Wohnkomforts durch Steuerung der in der Wohnung verbauten Heimautomatisierungstechnik: Auf- und Abfahren der elektrischen Rollläden, zentrales An-/Ausschalten von Licht, vor dem Verlassen der Wohnung können über PAUL alle kritischen Verbraucher bzw. Steckdosen ausgeschaltet werden und es kann kontrolliert werden, ob alle Fenster geschlossen sind.
- Mehr Sicherheit durch Einbindung einer Türkamera: Klingelt es an der Tür, kann über PAUL nachgesehen werden, wer vor der Tür steht und auf Wunsch mittels Knopfdruck geöffnet werden.
- Automatische Erkennung von Notfällen: PAUL kann gewisse potentielle Notsituationen (z.B.: Bewusstlosigkeit) erkennen und ruft dann automatisch Hilfe. Auch ein manueller Hilferuf durch den Nutzer ist möglich.
- Neue Wege der Kommunikation mit Angehörigen, Freunden und Nachbarn: PAUL ermöglicht eine einfache Nutzung von Videotelefonie. Außerdem bietet er ein digitales "Schwarzes Brett" , über das beispielsweise alle Bewohner einer Wohnanlage untereinander Informationen austauschen können.
- Einfache Nutzung von Internet- und Multimediafunktionen: Bilder und Videos betrachten, Radio hören, ausgewählte Internetseiten besuchen.
- Direkter Zugang zu Dienstleistungen: über PAUL kann beispielsweise der aktuelle Speiseplan von "Essen auf Rädern" betrachtet werden und dann die gewünschten Mahlzeiten bestellt werden.
- Und noch einiges mehr: Kalender mit Erinnerungsfunktion, Spiele, ...
Abbildung: Touchscreen-PC PAUL
Das AAL-System, dessen zentraler Bestandteil PAUL ist, baut auf handelsüblicher Computer- und Heimautomatisierungstechnik auf. Durch geschickten Einsatz der Hardware und insbesondere durch die speziell entwickelte Software entsteht im Zusammenspiel ein leistungsfähiges, an die Bedürfnisse älterer Menschen angepasstes System. Je nach den Gegebenheiten in der auszustattenden Wohnung werden unterschiedliche Heimautomatisierungskomponenten verwendet. Es können sowohl kabelgebundene Bussysteme (z.B. KNX), als auch funkbasierte Technologien (z.B. EnOcean) genutzt werden. Der Einsatz von Funktechnologie ermöglicht die einfache Nachrüstung in Bestandswohnungen. Auf die Verwendung von Spezialkomponenten, beispielsweise aus dem Medizinsektor, wird bewusst verzichtet. Insbesondere werden keine am Körper zu tragende Geräte verwendet. Das System soll sich möglichst unauffällig in die Umgebung integrieren. Die Nutzung der automatischen Notfallerkennung soll so wenig wie möglich die gewohnte Alltagsroutine des Bewohners beeinflussen. Die notwendigen Daten werden allein mit den in der Wohnung installierten Standard-Hausautomatisierungskomponenten gewonnen. Dabei werden nicht nur „echte“ Sensoren (z.B. Bewegungsmelder) genutzt um die Aktivität innerhalb der Wohnung zu ermitteln, sondern auch „Quasi-Sensoren“: beispielsweise wird auch das Betätigen von Lichtschaltern erfasst und ausgewertet. Detaillierte Beschreibungen des zur Notfallerkennung eingesetzten Inaktivitätsmonitorings finden Sie in unseren Publikationen.
Abbildung: Funkbasierter Bewegungsmelder (oben) und Tür-/Fenster-Sensor (unten)
PAUL wird von der TU Kaiserslautern gemeinsam mit der Firma CIBEK und in Abstimmung mit den weiteren Partnern aus unseren AAL-Projekten entwickelt. CIBEK hat mittlerweile damit begonnen PAUL außerhalb unserer Forschungsprojekte einzusetzen und kommerziell zu vertreiben. Auf der Website MeinPaul.de der Firma CIBEK erhalten Sie hierzu weitere Informationen.